Offener Brief an die Ratsmitglieder der Gemeinde Beelen vom 17.06.2020

am 17.06.2020 verfasst von Christel Kammann

Da die Ratsmitglieder einen regen Austausch mit den Bürgern wünschen, melde ich mich in dieser Form noch mal dazu.

Es waren viele Bürger in der Hauptausschuss Sitzung um die Meinung von Ratsmitgliedern zur Nachnutzung der ehemaligen Grundschule zu erfahren. Das Interesse ist also groß. Die CDU, FDP und SPD hält es für wichtig in Beelen eine weiterführende Schule zu etablieren, so mein Eindruck. Das um jeden Preis? Wie gewichtet man die unterschiedlichen Bedürfnisse und Ansprüche?

Auf der einen Seite stehen die Wünsche der Bürger, ein Haus der Vereine mit einem Zentrum der Mitte für Kultur, Jugendarbeit und Wohnen für Jung und Alt zu haben, und auf der anderen Seite der Anspruch Beelen durch eine weiterführende Schule aufzuwerten. Wo liegt denn der Mehrwert?

Wir sprechen über 10 %  Beelener Schüler (bei einer Gesamtzahl von 200 Schülern sind das gerade mal 20 Personen) an einer Gesamtschule! Wollen wir durch die Einrichtung einer weiterführenden Schule die umliegenden Orte beeindrucken? Es ist doch jedem klar das beide Angebote, die Evangelische Allianz und die Montessori Schule, zwei grundsätzlich verschiedene Ausrichtungen haben und nicht die „normale" Gesamtschule abbilden. Da werden sich vielleicht viele Eltern mit der einen sowie mit der anderen Schulpädagogik schwer tun.

Mehrwert bedeutet für mich eine Quartiersentwicklung in erster Linie für die Beelener Bürger! Es entsteht an dieser Stelle ein zentraler Punkt wo ein Miteinander der Mittelpunkt ist. Es wird immer nur das Haus der Vereine in den Vordergrund gestellt. Aber es ist doch in Wirklichkeit weit mehr! Warum gibt es in Beelen keine Möglichkeit Wohnungseigentum zu schaffen? Angeboten werden in neuen Baugebieten  vorrangig Einfamilienhäuser. Sozialer Wohnungsbau in Form von Mietwohnungen wird über einen Investor angeboten, diese Zielgruppe wird somit bedient.

Aber ältere Eigentümer eines Einfamilien-Wohnhauses möchten sich vielfach verkleinern und ihre Immobilie gegen eine barrierefreie Eigentumswohnung eintauschen, in Beelen bleiben und nicht nach Warendorf ausweichen müssen. Das haben Walter Hülskötter und Ich, während wir das Projekt „Hofstelle Osthues Hövener“ in dieser Hinsicht betrachtet haben, durch viele Gespräche mit Beelener Bürgern erfahren. Das ist ein wichtiger Aspekt für die Weiterentwicklung unserer Dorfmitte. Die Vermarktung von Grundstücksteilen ist der finanzielle Grundstock für eine vielfältige Nutzung des bestehenden Gebäudes. Des weiteren gibt es für diverse Projekte auch verschiedene Fördermöglichkeiten.

Die Quartiersentwicklung sollte durch die Caritas begleitet und die Nutzungsbedingungen festgelegt werden. Um eine innovative Entwicklung der Fläche zu erreichen, wäre gegebenenfalls ein Wettbewerbsverfahren einzuleiten.

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